Die Patellasehnenreizung, auch bekannt als „Jumper’s Knee“, ist eine der häufigsten Überlastungsverletzungen im Bereich des Kniegelenks. Vor allem Sportler, die intensive Sprung- oder Laufbelastungen ausüben, sind von dieser schmerzhaften Erkrankung betroffen. Doch was steckt hinter der Patellasehnenreizung, wie wird sie diagnostiziert und welche Behandlungsmethoden, insbesondere im Bereich der Physiotherapie, sind erfolgversprechend? In diesem Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen.
Was ist eine Patellasehnenreizung?
Die Patellasehne verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein und überträgt die Kraft des Quadrizepsmuskels auf das Bein. Bei einer Überbelastung oder wiederholten Mikroverletzungen kann es zu einer Entzündung oder Reizung der Sehne kommen. Typische Symptome sind:
- Schmerzen unterhalb der Kniescheibe, insbesondere bei Belastung
- Druckempfindlichkeit an der Patellasehne
- Schwellung oder lokale Überwärmung
- Bewegungseinschränkungen im Knie
Ursachen der Patellasehnenreizung
Die Hauptursache der Patellasehnenreizung liegt in einer Überbeanspruchung der Sehne. Dazu zählen:
- Sportliche Aktivitäten: Insbesondere Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, Sprüngen oder intensiven Kniebewegungen wie Basketball, Volleyball oder Fußball belasten die Sehne stark.
- Falsche Technik: Fehlbelastungen durch falsche Bewegungsmuster oder mangelnde Technik verstärken das Risiko.
- Ungenügende Regeneration: Zu kurze Erholungszeiten zwischen den Trainingseinheiten führen zu chronischer Überlastung.
- Biomechanische Faktoren: Fehlstellungen wie X- oder O-Beine, eine verkürzte Oberschenkelmuskulatur oder muskuläre Dysbalancen können ebenfalls eine Rolle spielen.
- Externe Faktoren: Ungeeignete Schuhe oder harte Trainingsuntergründe können die Belastung der Sehne erhöhen.
Diagnostik: So wird die Patellasehnenreizung erkannt
Eine genaue Diagnostik ist entscheidend, um andere Erkrankungen des Kniegelenks auszuschließen. Der Arzt wird in der Regel folgende Schritte durchführen:
- Anamnese: Befragung des Patienten zu Symptomen, sportlichen Aktivitäten und Verletzungsvorgeschichte.
- Klinische Untersuchung: Drucktests und Bewegungstests, um den Schmerzpunkt und die Funktion der Patellasehne zu beurteilen.
- Bildgebung:
- Ultraschall: Zur Darstellung von Entzündungen oder strukturellen Veränderungen der Sehne.
- MRT: Bei Verdacht auf schwerere Schädigungen, um den Zustand der Sehne detailliert zu analysieren.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie der Patellasehnenreizung richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung und besteht meist aus einer Kombination konservativer Maßnahmen. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und die Belastbarkeit der Sehne wiederherzustellen.
1. Konservative Therapie
- Schonung und Belastungsreduktion: Sportliche Aktivitäten sollten pausiert oder angepasst werden.
- Kühlung: Eispackungen können akute Schmerzen und Schwellungen lindern.
- Medikamentöse Therapie: Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können eingesetzt werden.
2. Physiotherapie: Der Schlüssel zur Rehabilitation
Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung der Patellasehnenreizung. Sie umfasst:
- Exzentrisches Training: Exzentrische Übungen, bei denen die Muskulatur während des Nachgebens kontrolliert arbeitet, haben sich als besonders effektiv erwiesen. Studien zeigen, dass diese Trainingsform die Kollagenstruktur der Sehne verbessern kann.
- Dehnübungen: Gezieltes Dehnen der Oberschenkelmuskulatur reduziert die Spannung auf die Patellasehne.
- Manuelle Therapie: Techniken wie Massagen oder Faszienbehandlungen können Verklebungen lösen und die Durchblutung fördern.
- Kraftaufbau: Der Fokus liegt auf dem Ausgleich muskulärer Dysbalancen und dem Aufbau der Kniestrecker- und Beugemuskulatur.
- Taping: Kinesiotapes oder Patellasehnenbandagen können die Sehne entlasten und die Heilung unterstützen.
3. Weitere Maßnahmen
- Stoßwellentherapie: Kann die Durchblutung der Sehne verbessern und die Heilung beschleunigen.
- Injektionen: PRP (Platelet-Rich Plasma) oder Kortisoninjektionen werden in schweren Fällen eingesetzt.
Wie kann man einer Patellasehnenreizung vorbeugen?
Prävention ist entscheidend, um einer erneuten Reizung vorzubeugen. Beachten Sie folgende Tipps:
- Aufwärmen und Dehnen: Ein umfassendes Warm-up und gezielte Dehnübungen vor dem Training sind unverzichtbar.
- Richtige Technik: Lassen Sie Ihre Bewegungsabläufe von einem Trainer oder Therapeuten überprüfen.
- Regeneration: Planen Sie ausreichend Erholungszeiten zwischen den Trainingseinheiten ein.
- Geeignete Ausrüstung: Tragen Sie gut dämpfende Schuhe und vermeiden Sie harte Untergründe.
Fazit
Die Patellasehnenreizung ist eine ernstzunehmende Überlastungsverletzung, die bei früher Diagnosestellung und gezielter Behandlung gut therapierbar ist. Insbesondere die Physiotherapie bietet zahlreiche effektive Ansätze zur Rehabilitation und Vorbeugung. Sollten Sie an Symptomen leiden, suchen Sie frühzeitig einen Spezialisten auf, um langfristige Beschwerden zu vermeiden. Bei uns im Kraftort Therapiezentrum erstellen unsere qualifizierten Physiotherapeuten einen individuellen Behandlungsplan für Ihre Beschwerden.
Ihr Kraftort Team